Für kleine Teams im Laden erscheint es möglicherweise abwegig, darüber nachzudenken, wie digitale Tools die Zusammenarbeit beflügeln könnten. Das Mindset „Wir sehen uns doch eh jeden Tag“ war bisher vorherrschend. Doch Corona lässt dies ad acta legen. Vor allem in Teams, die geteilt arbeiten, damit immer eine Gruppe handlungsfähig bleibt, falls sich eine anstecken sollte. Welche digitalen Tools gibt es, um die Kommunikation im Laden zu verbessern? Beraterin und Coach Ellen Braun (Work&Feelgood) stellt in dieser Woche fünf Tools vor, die sie mit Buchhändlerinnen und Buchhändlern getestet hat.
Studien belegen, dass noch immer rund 60 Prozent des Tages mit „Arbeit rund um die Arbeit“ vergeudet wird. Wer kennt nicht die endlose Suche nach der einen E-Mail von Frau Müller, oder „wo stand die Info nochmal?“. Dazu kommt noch die wiederholte Kommunikation über Arbeitsvorgänge, die gefühlt schon 1.000-mal erfolgt ist, oder der Umgang mit veränderten Prioritäten.
Erfolg hat die Buchhandlung, der es gelingt, das Team in die Ideenfindung einzubeziehen, zu begeistern, laufend die Kampagne zu adaptieren, indem alle Teammitglieder in der Lage sind, den Status mitzuverfolgen und zu gestalten. Ein passendes Work-Management-System schafft Strukturen und erfasst vom kleinsten Detail bis hin zum großen Ganzen alles an einem Ort.
In einem kleinen Team oder Unternehmen geht es in erster Linie darum, die Routineaufgaben und anstehenden Projekte transparent zu machen, ohne daraus eine Fleißaufgabe ohne Wirkungsgrad zu definieren. Allerdings bedingt jede gut aufbereitete Aufgabe Klarheit bzgl. drei Aspekten: wer macht was bis wann bzw. wer hat für was den Hut auf.
Tools Eins: Weg mit der Zettelwirtschaft: Microsoft To Do
Claudia Schläfke („das buchkabinett“) nutzte schon frühzeitig die Todo-Listen von wunderlist, um die Übersicht zu behalten über die Aufgabenfülle der zwei Filialen in Obernburg, südlich von Aschaffenburg und Erbach, ca. 50 Kilometer nordöstlich von Heidelberg, mit dem Sortiment aus Büchern und Spielwaren. Wichtige Nachrichten teilen die Mitarbeiterinnen per App und insbesondere der „Schichtwechsel“ profitierte von der Digitalisierung. So ganz nebenbei steuerte die Unternehmerin auch die Aufgaben als Vorsitzende des Gewerbevereins. Denn die App war gleichzeitig auch ein Kommunikationstool der unterschiedlichen Communities, in denen die Unternehmerin aktiv ist. Nach dem Verkauf der App „wunderlist“ an Microsoft in 2015 wurde das beliebte und kostenlose Programm 2020 eingestellt. Microsoft bietet dafür den eigenen Service „To Do“ an, der jetzt bei Claudia Schläfke im Einsatz ist.
Vorteile
Nachteil
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W&FG