Wirtschaftsumfeld

22. Aug. 2002
Euro-Außenhandel schrumpft

Die Ausfuhren der Eurozone lagen im Juni 2002 mit 90,5 Mrd ¬ um 1% unter denen des Vorjahres, die Einfuhren mit 80,1 Mrd ¬ sogar um 8%. Dadurch stieg der Handelsbilanz-Überschuss der zwölf Euro-Länder im Juni auf 10,7 Mrd ¬. Im ersten Halbjahr stagnierten die Ausfuhren bei 527,1 Mrd ¬, die Einfuhren sanken um 7% auf 485,1 Mrd ¬, das ergibt einen Handelsbilanz-Überschuss von 42 Mrd ¬. Da allein Deutschland 50,9 Mrd ¬ Überschuss im 1.Halbjahr ausweist, müssen die anderen Euro-Kompagnons zusammen eine negative Handelsbilanz haben. Auch in Deutschland schrumpfte der Aussenhandel, aber der Überschuss in der Handelsbilanz stieg, denn die Ausfuhren sanken nur um 2%, die Einfuhren aber um 10%, meldet Eurostat. ©LangendorfsDienst …

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22. Aug. 2002
Wachstum auch im 2.Quartal,

wenn auch nur ein kleines, man ist ja bescheiden geworden. Die mit Spannung erwarteten Zahlen des Statistischen Bundesamts zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts weisen für das 2.Quartal 2002 eine Steigerung gegen Vorjahr um 0,5% aus. Im 1.Quartal hatte das BIP noch um 1,2% unter Vorjahr gelegen. Rechnet man die Kalenderverzerrung heraus (Q1 zwei Tage weniger, Q2 einen mehr), ergibt sich für Q2 im Vorjahresvergleich +0,1%, für Q1 aber -0,1%. Für die Wirtschaftspropheten vor allem interessant die Entwicklung von Quartal zu Quartal. Da hat es von Q1 auf Q2 bereinigt eine Steigerung um 0,3% gegeben, ebenso wie von Q4 auf Q1. Zum Wachstum des BIP haben alle Wirtschaftsbereiche außer dem Bau beigetragen. Auf der Verwendungsseite ging der private Konsum im Q2 gegen Vorjahr um real 1,1% zurück. Kommentar hierzu an anderer Stelle. ©LangendorfsDienst …

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22. Aug. 2002
Gewerbe: Weniger Umsatz, gleiche Lohnkosten

Die Verschlechterung der Lage im verarbeitenden Gewerbe Deutschland lässt sich aus den Zahlen des Statistischen Bundesamts mit Händen greifen. Danach haben die Unternehmen (in die Statistik gehen nur solche mit 20 und mehr Beschäftigten ein) im Juni 1,6% weniger Umsatz gehabt (112 Mrd ¬) bei 3,1% weniger Beschäftigten. Wer da glaubt, dies hätte zu besseren Erträgen führen müssen, der irrt: Die Lohn- und Gehaltssumme blieb trotz des Beschäftigtenabbaus gleich (20 Mrd ¬). Im ersten Halbjahr ein noch schwächeres Bild: 3,6% weniger Umsatz, 2,5% weniger Beschäftigte und nur 1,2% niedrigere Lohn- und Gehaltssumme. Räusper: Daraus, dass die Relation im Juni gegenüber dem ersten Halbjahr leicht besser ist, lässt sich mit gutem Willen eine kleine Aufschwungtendenz herausinterpretieren. ©LangendorfsDienst …

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21. Aug. 2002
Euro-Produktion weiter unter Vorjahr

Die Industrieproduktion ist in der Eurozone im Juli zwar gegenüber Juni um 0,5% gestiegen, lag aber damit immer noch um 1,2% unter der des Vorjahres. Das hat Eurostat ermittelt. Bei Konsumgütern lag die Steigerung gegenüber Vormonat bei nur 0,2% und damit 0,5% unter Vorjahr. In Deutschland stieg die Produktion gegenüber Juni zwar um 1,7%, hat damit aber nur gerade mal die zwei vorhergehenden Minusmonate wieder aufgeholt. Gegenüber dem Vorjahr liegt die Produktion in Deutschland um 1,9% niedriger. Das wäre also weiter unter EU-Durchschnitt, lässt sich aber auch als Fortschritt interpretieren, denn in den ersten Monaten dieses Jahres war die deutsche Industrieproduktion sogar noch um mehr als 4% unter Vorjahr geblieben. Fazit: Den Aufschwung zu konkretisieren bedarf es schon einigen guten Willens. ©LangendorfsDienst …

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21. Aug. 2002
Auch Direktwerber spüren die Flaute

Das hat Emnid für den Direktmarketingverband DDV ermittelt, meldet Horizont. Danach sind im ersten Halbjahr bei je etwa einem Drittel der 251 befragten Direktmarketingunternehmen die Umsätze zurück gegangen, gleich geblieben oder gestiegen. Angesichts der Konsumkrise eigentlich noch eine glimpfliche Entwicklung. Zumal die Versender der vielen schönen bunten Werbebriefe vom zweiten Halbjahr schon wieder mehr erwarten: 42% rechnen mit steigenden Umsätzen, nur 19% mit nachlassenden. ©LangendorfsDienst …

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20. Aug. 2002
Autokonjunktur bleibt mau

A propos Auto: Der deutsche Autoabsatz ist immer wieder ein interessanter, weil konjunktursensibler Indikator. Und um den ist es nicht besser bestellt als um den deutschen Buchhandel. Zwar sind nach der Statistik des Kraftfahrtbundesamts im Juli wieder fast 2% mehr Autos verkauft worden als im Vorjahr, aber das war in diesem Jahr nun wirklich die Ausnahme: In dern ersten sieben Monaten ist bei den deutschen Autohändlern ein Minus von 3% weniger verkauften Autos aufgelaufen. Räusper: Der Buchhandel mit seiner Umsatzentwicklung ist nun mal momentan wirlklich nichts besonderes. ©LangendorfsDienst …

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20. Aug. 2002
Euro-Inflation übt die Bodenbildung

Die Inflationsrate in der Eurozone ist im Juli auf 1,9% gestiegen, meldet Eurostat, und zeigt damit erstmals wieder aufwärts. Noch immer drücken die (voriges Jahr abnorm hohen) Energiepreise die momentane Statistik, aber schon nicht mehr so kräftig wie zuvor: Ohne Energie hätte die Inflation in der Eurozone bei 2,4% gelegen. In der EU15 lag die Rate bei 1,8%, Deutschland war im Juli das Vorbild mit nur 1,0%. Teuerungsraten von mehr als 3% gab es dafür in Irland, den Niederlanden, Portugal, Griechenland und Spanien. Räusper: Heimlich still und leise ziehen die Preissteigerungen wieder an, auch wenn es offiziell niemand so recht wahrhaben will. ©LangendorfsDienst …

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20. Aug. 2002
Der US-Einzelhandel wächst,

und zwar gar nicht mal so knapp. Das at das US-Handelsministerium festgestellt, nach dessen Zahlen der Juli-Umsatz um 4,8% über dem Vorjahreswert gelegen hat. Gegenüber Juni betrug der Zuwachs 1,2%, also kein schlechter Auftrieb. Aber da muss gleich Wasser in den Wein, denn der Umsatzschub beruht großenteils immer noch auf den schier unwiderstehlichen Verlockungen der Autohändler, etwa mit dem Null-Prozent-Zins. Wird diese Waffe stumpf, weil nun wirklich der letzte Autokäufer seine Kiste hat (und die Autohändler der Kosten ihrer Lockvogelangebote überdrüssig werden), dürften diese Umsätze in der Handelsstatistik wieder fehlen. Dann siehts schon schlechter aus: Die Statistiker haben sich den Spaß gemacht und die Neuwagenkäufe heraus gerechnet, und schon stieg der Einzelhandelsumsatz von Juni auf Juli nur noch um 0,2%. Fazit: Auf einem Bein soll man nicht stehen, auch der US-Einzelhandelsumsatz nicht. ©LangendorfsDienst …

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16. Aug. 2002
Großhandelspreise entlang der Null-Linie

Das ruhige Preisklima spiegelt sich derzeit in den Preisen des deutschen Großhandels, auch wenn jetzt wieder ein leichter Aufwärtstrend unverkennbar ist, der sich auch in anderen Bereichen schon abzeichnet. Das Statistische Bundesamt hat für Juli im Jahresvergleich einen Rückgang der Großhandelspreise um 0,8% gemessen nach -1,5% im Monat zuvor. Die Mineralölerzeugnisse ziehen den Preisdurchschnitt inzwischen schon gar nicht mehr so sehr nach unten wie zuletzt, ohne sie hätte der Preisrückgang 0,5% betragen. Waren, die mit Buchproduktion und -vertrieb unmittelbar zu tun haben, zeigten im Juli keine auffällige Preisbewegung im Großhandel. Nebenbei: In Verbindung mit der schlechten Umsatzentwicklung im Großhandel (siehe Meldung vom 6.8.) ist diese Preisbewegung für die betroffenen Firmen überhaupt nicht witzig. ©LangendrfsDienst …

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15. Aug. 2002
Wachstum wird nicht schneller

Das DIW hat ermittelt, dass sich das deutsche BIP im 2.Quartal 2002 gegenüber dem Vorquartal um 0,2% gesteigert hat. Das wäre die gleiche Wachstumsrate wie im 1.Quartal, der Aufschwung zeigt also bisher nicht die erwartete Beschleunigungstendenz. Gegenüber dem Vorjahr stieg das BIP immerhin um 0,4%, dabei stand aber dieses Jahr ein Tag mehr im Kalender. Die offiziellen Zahlen zum Wirtschaftswachstum im Q2 will das Statistische Bundesamt am 22.August bekannt geben, aber schon jetzt darf man getrost davon ausgehen, dass das Wachstum vorerst schwächlich geblieben ist. Und auch bleiben wird, denn das DIW erwartet im 3.Quartal auch nur einen Anstieg um 0,5% gegen Vorquartal und um gut 1% gegen Vorjahr, und auch das nur, wenn sich der private Konsum endlich berappelt. Räusper: Gerade damit ist aber ausgerechnet in den heißesten Wahlkampfwochen wohl kaum zu rechnen, und auch die gegenwärtigen Hochwassernöte im Süden werden Kräfte anderweitig binden statt den Konsum zu beflügeln. Die Hoffnungen sollten sich deshalb schon mal gleich auf das 4.Quartal richten. Dann ist die Wahl durch und die Leute sind in der Vorweihnachtszeit vielleicht auch endlich wieder die langweilige Knauserei leid. ©LangendorfsDienst …

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