Konsumklima
9. Sep. 2002
Wenig Vertrauen herrscht in der US-Wirtschaft
Von der Vorstellung, die US-Konjunktur könne die Aufschwunglokomotive machen, müssen wir uns wohl tatsächlich vorerst verabschieden. Sowohl für die Industrie als auch für Dienstleister veröffentlichte das Institut ISM enttäuschende Ewartungsdaten. Der Industrie-Index verharrte im August auf dem Vormonatswert von 50,5 Punkten, die Experten hatten mindestens einen Punkt mehr erwartet. Vor allem die zukunftsgerichtete Komponente Aufträge enttäuschte mit einem Rückfall von 50,4 auf 49,7 Punkte. Der Dienstleister-Index ging von 53,1 auf 50,9 Punkte zurück. Werte über 50 bedeuten zwar immer noch einen leichten Aufwärtstrend, aber die Enttäuschung der Beobachter über das nachlassende Vertrauen ist doch unverkennbar und jedenfalls nicht der Boden, aus dem man einen neuen Aufschwung wachsen sieht. …
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6. Sep. 2002
Drucker-Stimmung noch weit unten
Ein kleines Häkchen aufwärts machte der Geschäftsklima-Index der Druckindustrie im August. Zwar hat sich die Lage noch fortlaufend verschlechtert, aber der Fall hat sich verlangsamt, so dass einige Betriebe doch schon den Boden zu sehen meinen. Die aktuelle geschäftliche Situation bleibt allerdings noch ganz auf dem Tiefpunkt. Die Produktion nimmt weiterhin stärker als saisonüblich ab, die Nachfragesituation hat sich weiter verschlechert, wenn auch nicht mehr in dem Tempo der Vormonate. Auch der Preisrückgang geht weiter, nur nicht mehr ganz so schnell. Die Erwartungen der Drucker: Konjunkturelle Einbußen, weiter rückläufige Produktionsleistung und Preise. Allerdings sind erstmals seit Ende 2000 mehr Betriebe (17%) der Ansicht, die Geschäftsaussichten würden sich in den nächsten sechs Monaten verbessern, als umgekehrt (15%). Daher auch der kleine Anstieg des Geschäftsklima-Index Druckindustrie aus der Tiefe von minus 36 Punkten auf immer noch minus 31. …
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2. Sep. 2002
Konsumklima bleibt auf der Kippe
Der Konsumklima-Indikator der GfK ist zwar im September um einen Tick auf 7,7 Punkte gestiegen, die Konsumbeobachter werten das aber eher negativ: Von dem erhofften Aufschwung in der Verbraucherstimmung ist dieser Entwicklung jedenfalls noch nichts anzusehen. Vor allem die Zukunftserwartungen der Konsumenten haben sich nicht verbessert. Ausserdem sind diese Werte noch vor der Flutkatastrophe erhoben worden; deren Folgen und insbesondere die daraufhin beschlossene Verschiebung der Steuerreform dürften auf das Konsumklima weiter belastende Wirkung haben. Die Bereitschaft, langlebige Konsumgüter anzuschaffen, bleibt nahe beim Tiefstand vom April. Wie unterschiedlich die Wahrnahme solcher zahlen sein können, zeigte das Handelsblatt mit der Überschrift: Konsumenten-Stimmung stabilisiert sich, während die GfK selbst titelt: Optimismus war vielleicht etwas verfrüht. Eins steht aber fest: Eine Tendenzwende in der Konsumstimmung signalisiert dies nicht. …
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30. Aug. 2002
Einzelhändler erwarten wenig
Noch ein Detail zum Einzelhandelsklima Juli (siehe Meldung vom 2.8.). Dessen Wert war zwar gegenüber den Vormonaten nicht weiter gefallen, befindet sich aber immer noch auf erschreckend niedrigem Niveau. Die BBE hat jetzt in einigen Detailergebnissen durchblicken lassen, warum dem so ist: Die Lage ihrer eigenen Branche betrachtet in fast allen Branchen die Mehrheit der Händler als schlechtDie eigene Geschäftssituation wird etwas besser bewertet und lässt sich als ”mittelmäßig” zusammen fassen Die Erwartungen an die künftige Geschäftsentwicklung sind bescheiden, 47% der Händler befürchten (weiter) rückläufige Umsatzzahlen Noch schlechter ist die Gewinnerwartung, hier werden von gleich 57% der Händler sinkende Gewinne vorhergesehen. Mit Spannung erwarten wir die nächste Ausgabe mit dem August-Index, müsste sich doch hier erweisen, ob sich die vermeintlich besser gewordene Konsumklima auch in den Geschäften des Einzelhandles bemerkbar gemacht hat. Was übrigens in den Buchhandlungen teilweise schon der Fall war (siehe Umfrage). …
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28. Aug. 2002
Der Aufschwung ist erst mal gestoppt,
jedenfalls in den Köpfen der Wirtschaft. Das lässt sich aus dem ifo-Geschäftsklimaindex ablesen, den das Münchener Institut vor wenigen Minuten veröffentlicht hat. Danach ist der Index im August in Westdeutschland um 1,1 Punkte auf 88,8 gefallen, hat sich also schon wieder weit von der magischen 100 entfernt und liegt wieder auf dem Niveau von November 2001, also kurz nach den Terroranschlägen in den USA. Zur Verschlechterung der Stimmung haben vor allem die Konjunkturerwartungen beigetragen, die sich um 1,6 auf 100,8 Punkte reduzierten, aber auch die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verschlechterte sich um 0,6 auf 77,3 Punkte. Zur Eintrübung des Geschäftsklimas hat hauptsächlich das verarbeitende Gewerbe beigetragen, aber auch Einzelhandel und Großhandel fielen nach einem Zwischenhoch im Juli jetzt wieder auf die Juni-Werte zurück. In den neuen Bundesländern ging der Geschäftsklimaindex nur um 0,5% zurück, was aber auch kein Trost ist. Denn das liegt allein an der um 1,3 Punkte (auf 115,4 Punkte) besseren Beurteilung der gegenwärtigen Lage, während aber die Erwartungen an die nächsten Monate gleich um 2,1 auf 83,6 Punkte zurück gingen. In den neuen Ländern soll im Handel eigenartigerweise sogar eine leichte Besserung eingetreten sein. Die wird’s aber auch nicht herausreissen: Das Geschäftklima ist jetzt im dritten Monat in Folge rückläufig. Ein ernst zu nehmendes Signal, dass die Aufschwungstimmung vorerst abgerissen ist. ©LangendorfsDienst …
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28. Aug. 2002
Vertrauen der US-Konsumenten schwindet
Der Index Verbrauchervertrauen des Marktforschungsinstituts Conference Board ist im Juli von 97,4 auf 93,5 Punkte gefallen, weit stärker als erwartet. Diese Meldung hat neue Sorge um den Fortgang der US-Konjunktur ausgelöst, waren doch die Konsumenten zuletzt deren wichtigste Stütze. Besonders bedenklich ist, dass die Verbraucher sowohl ihre gegenwärtige Lage als auch die Erwartungen an die kommenden Monate schlechter einschätzen als im Vormonat, und das, obwohl zumindest die Börsenkurse sich zuletzt eher befestigt hatten. Weder den Einkünften aus Aktien, die für US-Verbraucher eine ungleich größere Rolle spielen als für deutsche, noch der Sicherheit des Arbeitsplatzes scheinen die Amerikaner mehr so recht zu trauen. Vor dem Hintergrund der durchschnittlich hohen Verschuldung der US-Privathaushalte enthält die weiter verschlechterte Stimmung die konkrete Gefahr eines neuen Konjunktureinbruchs, ein Signal, das ganz im Gegensatz steht zu den jüngsten Zahlen über die Auftragseingänge, die eine wachsende Investitionsbereitschaft der US-Unternehmen signalisieren. Wie es um die Stimmung in der deutschen Wirtschaft steht, erfahren wir von dem in diesem Monat mit besonderer Sannung erwarteten ifo-Geschäftsklimaindex, der heute Vormittag bekannt gegeben wird, Ergebnis sogleich hier. ©LangendorfsDienst …
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28. Aug. 2002
Großhandel erwartet nicht mehr viel
Auf 0,5% in diesem und 1,5% im kommenden Jahr hat der Bundesverband des Groß- und Außenhandels seine Prognose für das Wrtschaftswachstum in Deutschland zurück genommen. Die Großhändler haben Grund, wenig zu erwarten: Der schwache Einzelhandelsumsatz schlägt voll auf sie zurück. Im ersten Halbjahr 2002 hatten die Großhändler, wegen der Einzelhandelskonjunktur und verfallender Preise, ein Umsatzminus von 5,8% hinnehmen müssen. …
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19. Aug. 2002
US-Konsumforscher hatten Schlimmeres befürchtet
als den leichten Rückgang des Verbrauchervertrauens-Index von 88,1 Punkten im Juli auf 87,9 im August, den die Forscher der University of Michigan gemessen haben. Dieser Indexstand liegt zwar weiter deutlich unter dem der Vormonate (Mai: 96,9), wirkt aber gegenüber den vorherigen Abstürzen schon fast wie das Einschwenken auf den Boden. Flankiert wird die Verbraucherstimmung durch moderat steigende Einzelhandelsumsätze und eine ebenso moderate Preisentwicklung. Im Juli lag das Preisniveau um 1,5%, die Kerninflation um 2,2% über Vorjahr. Ungeachtet der labilen Börsenverfassung, des wackeligen Arbeitsmarkts und der hohen Verschuldung zeigen sich die US-Konsumenten also ziemlich nervenstark, die derzeitigen Indexstände liegen zwar deutlich unter 100, signalisieren aber nach bisherigen Erfahrungen noch lange keinen neuen Abschwung. Der Chart zeigt sehr schön, dass die Verbraucherstimmung nach dem Tief im September, der anschließenden Aufschwunghoffnung und deren Enttäuschung jetzt zumindest nicht ins Bodenlose fällt. Allerdings sieht die Struktur des Klimaindex eher ungünstig aus: Im August haben zwar mehr US-Konsumenten ihre aktuelle Lage besser beurteilt als im Juli, dafür wurden aber die Erwartungen an die kommenden Monate etwas schlechter. Fazit: Erfreulich, dass der befürchtete Absturz ausgeblieben ist. Aber keine Entwarnung, noch gibt es keine Stabilisierung und auch keine fundamentale Begründung für eine solche, alles Unerwartete kann die Stimmung deshalb schnell aus der Bahn schleudern. …
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13. Aug. 2002
Drucker-Stimmung auf dem Weg ins Bodenlose
Einen Absturz des Geschäftsklimaindex Druckindustrie von -29 auf -36 Punkte musste der bvdm mitteilen. Und dafür gibt es Gründe. Die Geschäftssituation hat einen neuen absoluten Tiefpunkt erreicht. Die Produktion nimmt stärker als saisonüblich ab. Die Nachfragesituation hat sich weiter verschlechtert, wenn auch nicht mehr in dem Tempo der vorangegangenen Monate. Der Preisrückgang verstärkt sich, jeder dritte Betrieb hatte Preisrücknahmen gegenüber dem Vormonat, Preisanhebungen gab es keine. 22% rechnen in den nächsten drei Monaten mit weiterer konjunktureller Verschlechterung, immerhin 17% erwarten positive Impulse. 23% der Unternehmen rechnen mit einer Verschlechterung der eigenen Geschäftslage, nur 14% mit einer Besserung. Die -36 Punkte sind der tiefste Stand seit dem Katastrophenjahr 1982, der Chart zeigt einen stabilen Abwärtstrend. Ab ins Bodenlose? …
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2. Aug. 2002
Manager-Stimmung hart am Abgrund
Entsprechend den jüngsten harten Zahlen zur US-Konjunktur (siehe Konjunkturdaten) entwickeln sich die Stimmungsindices der Einkaufsmanager, und zwar in allen entscheidenden Regionen. In den USA hat das Institut ISM im Juli einen Absturz von 56,2 auf 50,5 Punkte gemessen. Das ist hart am Rand des Abgrunds, denn die magische 50 ist der Gleichgewichtswert, Indexstände unter 50 bedeuten, dass die Experten eine schrumpfende Wirtschaft erwarten. Nicht viel besser sieht es in Europa aus, wo Reuters einen vergleichbaren Index errechnet. Der fiel im Juli zwar nur um zwei Zehntelpünktchen, liegt aber mit 51,6 auch nicht besonders weit über dem Gleichgewichtswert. Erst recht nicht der Teilindex Deutschland, der von 50,2 auf 50,1 Punkte fiel: Der liegt also gerade mal so auf der Kippe. …
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