Meldungen

31. Okt. 2002
Tipp des Tages: Hörbücher

Keine Irritation: Hörbücher bleiben preisfrei. Im neuen Preisbindungsgesetz steht zwar, Bücher im Sinne dieses Gesetzes seien auch "Produkte, die Bücher ... reproduzieren oder substituieren und bei Würdigung der Gesamtumstände als überwiegend verlags- oder buchhandelstypisch anzusehen sind", was ja auf Hörbücher mit Originaltext ohne weiteres zutrifft. Wäre das alles, hätten die Hörbuchverlage ihre Produkte am 1.Oktober zwingend mit festen Preisen versehen müssen. Warum aber jetzt doch nicht? Wie es bei den Juristen so ist, gibt es noch ein "aber": Zur Abgrenzung preisfrei / preisgebunden im einzelnen verweist die Gesetzesbegründung auf die BGH-Rechtsprechung zur bisherigen Preisbindung. Und nach der sind Produkte, deren Inhalt überwiegend oder ausschließlich akustisch wahrnehmbar ist, nicht preisbindungsfähig. Also auch Hörbücher nicht. …

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30. Okt. 2002
Wacker, Dieter! Plus 0,3% und neue Gesichter

Wir wollen in diesem Dienst nicht allzu sehr auf dem Bohlen-Buch herumreiten. Aber wenn es schon für manchen zum Hoffnungsträger des Weihnachtsgeschäfts avanciert, lohnt wohl doch mal eine kurze Überschlagsrechnung, was dieser Titel denn konkret für den Buchhandel bedeutet. Also: Wenn die bis gestern von Heyne genannten knapp 400.000 Exemplare (über alle Vertriebswege) stimmen und sich bis Jahresende auf die erhofften 550.000 erhöhen, wären das 0,12% vom Jahresumsatz zu Endverbraucherpreisen mit Büchern. Gehen wir mal davon aus, dass der Sortimentsbuchhandel im Vergleich zu anderen Vertriebswegen etwas unterdurchschnittlich verkauft, können wir 0,1% des Sortiments-Jahresumsatzes veranschlagen. Rechnen wir November und Dezember als Weihnachtsgeschäft, so macht der Bohlen demzufolge rund 0,5% des Weihnachtsumsatzes aus. Gehen wir davon aus, dass knapp die Hälfte davon andere Buchkäufe substituiert, der rest Zusatzumsatz ist, so können wir Dieter ein Umsatzplus von 0,3% zubilligen. Jetzt dürfen wir grübeln, ob das viel oder wenig ist, aber: Nicht dies wäre der eigentliche Bohlen-Effekt, sondern die Chance, dass die Bohlen-Käufe Zusatzimpulse auslösen und manche Kunden überhaupt erstmals im Leben eine Buchhandlung von innen sehen lassen, einige von ihnen bestimmt nicht letztmals. …

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30. Okt. 2002
Auch barnesandnoble.com mindert Verlust

Was Amazon.com vorgemacht hat, kann barnesandnoble.com auch: Im 3.Quartal hat sich bei gleich bleibendem Umsatz von 105 Mio Dollar der Verlust auf 18 Mio Dollar halbiert. Für 2003 hat sich der Online-Buchhändler den Break even vorgenommen. An barnesandnoble.com sind das weltgrößte Buchhandelsunternehmen Barnes & Noble sowie Bertelsmann mit je 36% beteiligt. Bertelsmann, der gerade die Schließung von BOL beschlossen hat, soll erwägen, seinen Anteil an der amerikanischen Online-Buchhandlung aufzustocken. …

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30. Okt. 2002
Der Käuferstreik ist typisch deutsch

55% der Deutschen geben an, jetzt weniger einzukaufen als vor der Euro-Bargeldumstellung. Das hat eine Erhebung im Auftrag der EU-Kommission ergeben. Damit ist Deutschland wieder mal Spitze: In Frankreich sagen solches nur 22%, in Italien 23%, in Spanien 24%. …

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30. Okt. 2002
Tipp des Tages: Regalwertigkeit

Jedes Verkaufsregal ist vertikkal eingeteilt in verschiedene Wertigkeitszonen, sagen die Verkaufspsychologen. Hohe Wertigkeit haben Regalböden in Augen- und Griffhöhe, die so genannte Sicht- und Greifzone zwischen 60 und 180 cm Höhe. In diese Zone gehören Profil- und Impulstitel. Die Bückzone (bis 60 cm) und die Reckzone (über 180 cm) haben geringere Wertigkeit. In die Bückzone können Brotartikel, die Reckzone eignet sich für Signaltitel, die stellvertretend für eine ganze Themengruppe stehen und die Regalbeschrftung als Wegweiser unterstützen. …

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29. Okt. 2002
Welchen Prognosen kann man vertrauen?

An der Schwelle zu den beiden wichtigsten Monaten des Jahres fällt es schwer, die Zeichen für das Weihnachtsgeschäft zu deuten. Die Vielzahl von Signalen aus unterschiedlichsten Quellen macht dem Betrachter das Urteil eher schwieriger denn leichter. Der heutige Kommentar erklärt, warum bei einem Großteil der kursierenden Informationen Vorbehalte anzuraten sind. Keine ist unkritisch zu übernehmen, keine ist isoliert zu werten. Nur das Gesamtbild des Mosaiks aus Einzelfakten, geprüft vor der Instanz des eigenen gesunden Menschenverstands, führt zu vertretbaren Grundlagen für die eigene Planung. Den Kommentar lesen Sie heute im Internet auf der Seite Meinung - Kommentar. Am Donnerstag folgt an gleicher Stelle der Trendkommentar, der sich einer Prognose fürs Weihnachtsgeschäft 2002 nähert. …

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29. Okt. 2002
Wie viel Taschengeld haben Jugendliche?

Darüber gehen die Untersuchungsergebnisse ein wenig auseinander. Eine europaweite Studie der Universität Bonn hat heraus gefunden, dass Jugendliche zwischen zehn und 17 Jahren im Durchschnitt über 25 Euro im Monat verfügen (und damit in Europa Spitze sind). Eine Analyse des Heinrch Bauer Verlags bei zwölf- bis 18-jährigen förderte ein durchschnittliches Taschengeld von 56 Euro zu Tage. Wie auch immer: Nach der Bonner Studie geben die Jugendlichen das meiste Geld für Kleidung, DCs, Essen, Getränke, Handy, Computerzubehör und Computerspiele aus, Bücher zählen nicht zu den großen Etatposten. Aber als Handy-Ladestation hat ja auch die Buchhandlung Chance, die jungen Leute mal bei sich zu sehen. …

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29. Okt. 2002
Tipp des Tages: Müll-Abfänger

Im Nachgang zum Tipp vom 22.Oktober hier die Ergänzung eines sparsam wirtschaftenden und ungenannt bleiben wollenden Lesers: Viele Verlage senden einseitig bedruckte Vorschauen, Lieferscheine, Informationen etc. Vieles davon wird gar nicht gebraucht, eignet sich aber dank guter Papierqualität hervorragend als Empfangspapier für das Faxgerät, insbesondere nachts, wenn der Werbemüll kommt. Man kann auf die blanken Rückseiten auch eigene Faxformulare kopieren oder sie als Probeseiten für den Drucker verwenden. …

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28. Okt. 2002
HDE: Minus 2% im September und trübe Erwartungen

Einen Rückgang der deutschen Einzelhandelsumsätze um 2% gegenüber dem Vorjahr hat der HDE in seinem Panel für September ermittelt. Damit dürfte der Buchhandel mit +0,6% einmal wieder einen Tick besser abgeschnitten haben als der Einzelhandelsdurchschnitt. Detailliertere Ergebnisse aus dem HDE-Panel folgen in Kürze. Schon jetzt hat der Verband seine herben Prognosen kund getan. Mehr als nominal minus 2,5% sei für den Einzelhandelsumsatz in diesem Jahr nicht mehr drin, daran werde auch das Weihnachtsgeschäft nichts mehr ändern. Und auch im nächsten Jahr rechnet der Verband jetzt nicht mehr mit einer Wende ins Plus, vielmehr mit einem weiteren Rückgang um nominal 0,5%. Was das für die Einzelhandelsumsätze in absoluten Zahlen in diesem und dem nächsten Jahr bedeutet sehen Sie im Internet auf der Seite Buchhandel - Meldungen. …

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28. Okt. 2002
Amazon: In Deutschland plus 60%

Jedenfalls steht der internationale Amazon heute besser da als früher, wie die Zahlen zum 3.Quartal zeigen. Danach ist im Q3 der weltweite Umsatz um 33% auf 851,3 Mio Dollar gestiegen und der Nettoverlust auf 35 Mio Dollar gesunken. Für das vierte Quartal kündigt Amazon einen Umsatz von mindestens 1,33 Milliarden Dollar (+19%) und einen operativen Gewinn von 70 bis 95 Mio Dollar an. Für 2003 soll der Umsatz nochmals um 10% steigen und ein operativer Gewinn von 200 Mio Dollar zu Buche stehen. Nach dem Erfolgsrezept befragt ließ sich Amazon-Chef Bezos bei räsentation dieser Zahlen so zitieren: "Wir haben in 15 Monaten fünfmal die Preise gesenkt und, um es einfach zu sagen, es funktioniert". Über die europäischen Töchter gibt es traditionsgemäß nicht viel Konkretes zu erfahren, die deutsche Amazon soll aber um 60% gewachsen sein und Amazon soll im internationalen Geschäft im 3.Quartal auch schon einen operativen Gewinn von 800.000 Dollar gemacht haben. …

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