Meldungen – 20. Aug. 2002
Primus-Online wechselt den Besitzer,

bleibt aber in der Familie. Die Metro verkauft seine Beteiligung an Primus-Online, weil dieses Unternehmen sich zu einem eigenständigen Online-Versender entwickelt hat. Das passte nicht mehr ins Konzept, weil die Metro ihre E-Commerce-Strategie ganz in den Dienst der Stärkung des eigenen stationären Geschäfts stellt. Der Käufer ist aber kein Fremder: Die Beisheim Holding des Metro-Gründers Otto Beisheim, der schon bisher knapp die Hälfte der Unternehmensanteile an Primus online hielt und jetzt der allein dominierende Gesellschafter wird. Die Beisheim Holding hält zahlreiche Beteiligungen im E-Business und soll den Einstieg bei Primus online als Finanzanlage betrachten. Primus Online ist seit Übernahme des Tonträgerversenders JPC einer der großen Online-Versender (Umsatz 2001 geschätzt 150 Mio ¬) mit 17 Tochtergesellschaften für die einzelnen Warengruppen. Die Buch-Tochter Primus-Buch (früher: Bücherwurm) ist mit geschätzt 0,7 Mio ¬ im vergangenen Jahr einer der kleinen Player im Online-Buchmarkt. ¦LangendorfsDienst …

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Wirtschaftsumfeld – 20. Aug. 2002
Autokonjunktur bleibt mau

A propos Auto: Der deutsche Autoabsatz ist immer wieder ein interessanter, weil konjunktursensibler Indikator. Und um den ist es nicht besser bestellt als um den deutschen Buchhandel. Zwar sind nach der Statistik des Kraftfahrtbundesamts im Juli wieder fast 2% mehr Autos verkauft worden als im Vorjahr, aber das war in diesem Jahr nun wirklich die Ausnahme: In dern ersten sieben Monaten ist bei den deutschen Autohändlern ein Minus von 3% weniger verkauften Autos aufgelaufen. Räusper: Der Buchhandel mit seiner Umsatzentwicklung ist nun mal momentan wirlklich nichts besonderes. ©LangendorfsDienst …

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Wirtschaftsumfeld – 20. Aug. 2002
Euro-Inflation übt die Bodenbildung

Die Inflationsrate in der Eurozone ist im Juli auf 1,9% gestiegen, meldet Eurostat, und zeigt damit erstmals wieder aufwärts. Noch immer drücken die (voriges Jahr abnorm hohen) Energiepreise die momentane Statistik, aber schon nicht mehr so kräftig wie zuvor: Ohne Energie hätte die Inflation in der Eurozone bei 2,4% gelegen. In der EU15 lag die Rate bei 1,8%, Deutschland war im Juli das Vorbild mit nur 1,0%. Teuerungsraten von mehr als 3% gab es dafür in Irland, den Niederlanden, Portugal, Griechenland und Spanien. Räusper: Heimlich still und leise ziehen die Preissteigerungen wieder an, auch wenn es offiziell niemand so recht wahrhaben will. ©LangendorfsDienst …

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Wirtschaftsumfeld – 20. Aug. 2002
Der US-Einzelhandel wächst,

und zwar gar nicht mal so knapp. Das at das US-Handelsministerium festgestellt, nach dessen Zahlen der Juli-Umsatz um 4,8% über dem Vorjahreswert gelegen hat. Gegenüber Juni betrug der Zuwachs 1,2%, also kein schlechter Auftrieb. Aber da muss gleich Wasser in den Wein, denn der Umsatzschub beruht großenteils immer noch auf den schier unwiderstehlichen Verlockungen der Autohändler, etwa mit dem Null-Prozent-Zins. Wird diese Waffe stumpf, weil nun wirklich der letzte Autokäufer seine Kiste hat (und die Autohändler der Kosten ihrer Lockvogelangebote überdrüssig werden), dürften diese Umsätze in der Handelsstatistik wieder fehlen. Dann siehts schon schlechter aus: Die Statistiker haben sich den Spaß gemacht und die Neuwagenkäufe heraus gerechnet, und schon stieg der Einzelhandelsumsatz von Juni auf Juli nur noch um 0,2%. Fazit: Auf einem Bein soll man nicht stehen, auch der US-Einzelhandelsumsatz nicht. ©LangendorfsDienst …

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Meldungen – 19. Aug. 2002
Schweizer Preisbindung: Eher Etappensieg als

Das Schweizer Bundesgericht hat dem Buchhandel zu einem Etappensieg verholfen, indem es auf die Beschwerde von SBVV und Börsenverein hin der Wettbewerbskommission aufgegeben hat, ihr Verbot der Buchpreisbindung von 1999 nochmals zu überprüfen, und zwar "im Sinne der Erwägungen" des Bundesgerichts. Da die schriftliche Begründung noch aussteht, wissen wir noch nicht, welches genau die "Erwägungen" des Bundesgerichts sind, aber der SBVV vermutet wohl mit Grund, dass diese für die Preisbindung positiv ausfallen. Der Verband hofft, wenn die Wettbewerbskommission die Presbindung jetzt nicht mehr nur unter kartellrechtlichen Kriterien bewerten soll, dass sie sich dann insbesondere die inzwischen fertige Prognos-Studie zur Brust nimmt, die zum Schluss gekommen ist, dass die Nachteile einer Abschaffung der Preisbindung die Vorteile überwiegen. Sollte die Kommission sich bei ihrer neuen Entscheidung nicht weit genug bewegen, bliebe ausser dem erneuten Rechtsweg immer noch die politische Option: Der Bundesrat hatte die Prognos-Studie in Auftrag gegeben und könnte eine politisch motivierte Befreiung vom Kertellverbot aussprechen. Die Preisbindungs-Aktie steigt weiter im Kurs. Noch ein positives Indiz: Die Neue Züricher Zeitung, eine der Speerspitzen der Preisbindungs-Gegner, reagierte ziemlich säuerlich auf den Bundesgerichts-Entscheid. Der sei "einstweilen nur ein Orakel im Streit um Buchpreise". ©LangendorfsDienst …

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Meldungen – 19. Aug. 2002
Rund um Loch Lomond läuft's gut,

zum Beispiel der Firma David Flatman, die nach dem Konkurs von James Thin Schottlands einzige verbliebene Buchhandelskette ist. Deren zwei Marken Bookworld und Bargain Books haben flächenbereinigt im abgelaufenen Geschäftsjahr (31.3.) den Umsatz um 4% gesteigert. Grund waren Ladenrenovierungen und ein neues EDV-System. Der Umsatz betrug um Geschäftsjahr 20,7 Mio Pfund (32 Mio Euro). Zur Gruppe gehört noch der Verlag und Großhandel Lomond Books, der den Umsatz um 21% auf 2,5 Mio Pfund (3,9 Mio Euro) steigerte, meldet der Bookseller. ©LangendorfsDienst …

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Meldungen – 19. Aug. 2002
Bei Wal-Mart läuft's erst recht gut

Der weltweit größte Einzelhändler Wal-Mart kennt keine Konsumflaute: Im 2.Quartal 2002 stiegen die Umsätze weltweit um 13,1% auf 60 Mrd $, der Gewinn um 26% auf gut 2 Mrd $. Und das, obwohl es im deutschen Zweig des Unternehmens dem Vernehmen nach nicht besonders läuft, aber Deutschland zählt auch nicht zu den wichtigsten Wal-Mart Regionen. Nebenbei: Der Handelsriese betreibt in allen seinen 95 deutschen Märkten auch kleine, aber ganz gepflegte Buchabteilungen mit einem Geasamtumsatz von unter 5 Mio Euro. ©LangendorfsDienst …

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Meldungen – 19. Aug. 2002
Langlebiges ist nicht gefragt

Wenn es noch eines Belegs bedurft hätte, wie sehr die Konsumkrise vor allem die Anbieter hochpreisiger und langlebiger Konsumgüter trifft, dann sind es die Zahlen der deutschen Möbelindustrie. Gegen deren Entwicklung ist die der Buchhandelsumsätze ein laues Lüftchen. Die Möbelfabriken verloren im Mai gegenüber dem Vorjahr 18,4% Umsatz. In den ersten fünf Monaten blieb der Umsatz um 10,6% hinter dem des Vorjahrs zurück und erreichte 8,6 Milliarden Euro. Was lernt uns das ganz nebenbei: In diesen Umsatzzahlen der Möbelfabriken für fünf Monate stecken noch nicht einmal die Wertschöpfungsanteile der Handelsstufe. Die Deutschen geben folglich für Möbel in einem halben Jahr mehr aus aus als für Bücher im ganzen. ©LangendorfsDienst …

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Konsumklima – 19. Aug. 2002
US-Konsumforscher hatten Schlimmeres befürchtet

als den leichten Rückgang des Verbrauchervertrauens-Index von 88,1 Punkten im Juli auf 87,9 im August, den die Forscher der University of Michigan gemessen haben. Dieser Indexstand liegt zwar weiter deutlich unter dem der Vormonate (Mai: 96,9), wirkt aber gegenüber den vorherigen Abstürzen schon fast wie das Einschwenken auf den Boden. Flankiert wird die Verbraucherstimmung durch moderat steigende Einzelhandelsumsätze und eine ebenso moderate Preisentwicklung. Im Juli lag das Preisniveau um 1,5%, die Kerninflation um 2,2% über Vorjahr. Ungeachtet der labilen Börsenverfassung, des wackeligen Arbeitsmarkts und der hohen Verschuldung zeigen sich die US-Konsumenten also ziemlich nervenstark, die derzeitigen Indexstände liegen zwar deutlich unter 100, signalisieren aber nach bisherigen Erfahrungen noch lange keinen neuen Abschwung. Der Chart zeigt sehr schön, dass die Verbraucherstimmung nach dem Tief im September, der anschließenden Aufschwunghoffnung und deren Enttäuschung jetzt zumindest nicht ins Bodenlose fällt. Allerdings sieht die Struktur des Klimaindex eher ungünstig aus: Im August haben zwar mehr US-Konsumenten ihre aktuelle Lage besser beurteilt als im Juli, dafür wurden aber die Erwartungen an die kommenden Monate etwas schlechter. Fazit: Erfreulich, dass der befürchtete Absturz ausgeblieben ist. Aber keine Entwarnung, noch gibt es keine Stabilisierung und auch keine fundamentale Begründung für eine solche, alles Unerwartete kann die Stimmung deshalb schnell aus der Bahn schleudern. …

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Branchenumfrage – 19. Aug. 2002
Bessere Kundenstimmung - eine Fata Morgana?

Bessere Kundenstimmung - Fakt oder Fata Morgana?

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