Je kleiner die Einzelhandelsunternehmen sind, desto weniger positiv fallen ihre Geschäftserwartungen aus. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).
In diesem Jahr hat das DIHK keinen jährlichen Handelsreport erstellt, dafür aber das aktuelle Thema der Woche dem Einzelhandel gewidmet und die Geschäftsrwartungen abgefragt. Da zeigt sich: Gleichviele der befragten Betriebe mit bis zu neun Mitarbeitern schätzen ihre Erwartungen günstiger wie ungünstiger ein. Es ist in allen Kategorien das pessimistischste Ergebnis.
Der ausgeglichene Befund zeigt, dass es zwar noch keine Notwendigkeiten für Feuerwehrmaßnahmen gibt, aber die Alarmzeichen sind da. Denn in allen Betriebsgroßen ab 10 Mitarbeitern überwiegt ein positiver Blick auf die Zukunft. Je größer die Betriebe werden, desto optimistischer sind Chefs und Mitarbeiter (siehe unsere Grafik).
In den Betriebsgrößen bis 999 Beschäftigte steigt die optimistische Haltung relativ konstant an: von Betriebsgrößen mit bis zu 19 Beschäftigten, von denen 9 Prozentpunkte eher Wastum erwarten, bishin zu 18 Prozentpunkten bei Mitarbeiterzahlen bis 999.
Nach Beobachtungen des DIHK hängt die Stimmung auch von den jeweiligen Branchen ab. „Sparten mit Waren, die Trends wie ‚do it yourself‘, Outdoor-Aktivitäten oder Informations- und Kommunikationstechnologie bedienen, laufen weiter gut“, so der Bericht.
Umgekehrt konstatiert er: „Bei klassischen Anbietern von Innenstadt-Sortimenten wie Bekleidung, Spielwaren, Schuhen oder Lederwaren fallen die Aussichten weniger erfreulich aus. Besonders zu kämpfen hätten Buchhandlungen und Apotheken.“
Ein besonderes Leiden können wir im LD-Stimmungsbarometer zwar nicht feststellen. Aber auch LD hat derzeit ein etwas gedämpftes Geschäftsklima im Buchhandel gemessen und vor allem die Erwartungen für das kommende halbe Jahr sind auf einem Jahrestiefststand.
Klares Ergebnis ist, dass mehr kleine Händler sorgenvoller in die Zukunft blicken als große. Die Gründe, die das DIHK nennt, sind zwar schlüssig, aber wie uns scheint nicht unbedingt abgefragt. Der Verband nennt:
Zum einen müssten die Beteiligten vor Ort stärker kooperieren. Zum anderen sind es besonders die kleinen Läden, die Unterstützung brauchen. Sie sind es, die die Vielfalt einer Stadt ausmachen, erkennt der Verband.
LD