Prognosen – 31. Jul. 2002
Deutsche Bank: War's das schon?
In publikumswirksamen Gegensatz zu Optimisten, die bei Konjunktur und Börse den Boden erreicht sehen, setzt sich Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank. Zwar sei es im ersten Halbjahr 2002 aufwärts gegangen, doch sei die Entwicklung so schwach, dass man weniger von einem Aufschwung als vielmehr von einer Erholung nach der Krise vom letzten Herbst sprechen sollte. Zudem sei der Trend schon wieder gefährdet, denn von der europäischen Wirtschaft gehe keine eigenständige Dynamik aus. ©LangendorfsDienst …
Mehr
Meldungen – 31. Jul. 2002
Kein Scherz: 210 Euro pro qm beträgt die Spitzenmiete
für einen kleinen Laden auf der Frankfurter Zeil. Deshalb, weil sich hier alle internationalen Einzelhandelsfilialisten versammeln, wie das Maklerunternehmen Atis Real Müller berichtet. Angeblich wird in der Frankfurter City dreimal so viel Handelsfläche nachgefragt wie im Angebot ist. ©LangendorfsDienst …
Mehr
Wirtschaftsumfeld – 31. Jul. 2002
Juni zieht Einzelhandelsumsatz noch weiter runter
Um 5,2% lag der Umsatz des deutschen Einzelhandels nach Zahlen des Statistischen Bundesamts unter dem des Vorjahresmonats. Im ersten Halbjahr lagen die Einzelhandelsumsätze um 2,7% unter denen im Vergleichszeitraum 2001. Bedauerlicherweise ist der sonstige Facheinzelhandel (darunter versteht das Amt einen Mix aus Buchhandel, Zeitschriften, Schmuck und Sportartikel) beim Minus ganz vorn mit dabei: Mit -12,1% im Juni nämlich und mit -7,1% im ersten Halbjahr. Alle Entwicklungen in nominalen Werten, wegen der derzeit minimalen Entwicklung der Einzelhandelspreise liegen die realen Entwicklungen etwa gleichauf). Fazit: Im zweiten Halbjahr kann es kaum schlimmer werden. ©LangendorfsDienst …
Mehr
Umsatztest – 30. Jul. 2002
Auch beim IfH ist der Juni im Minus
Auch beim IfH ist der Juni im Minus Rund 2% weniger Umsatz als im Vergleichsmonat meldet der monatliche Betriebsvergleich …
Mehr
Meldungen – 30. Jul. 2002
US-Independents gehen auf die Barrikaden
, und zwar zeitgleich in Chicago und Austin, meldet Bookweb. Beide Städte fördern mit öffentlichen Mitteln große Shopping Center Projekte, in denen sich der Großfilialist Borders ausbreitet. Die Independents protestieren dagegen, dass die Verwaltung mit städtischen Geldern mithilft, lokale Unternehmen und Steuerzahler an die Wand zu drücken. Die Behörden stehen auf dem Standpunkt, Beiträge zur Umwandlung von Brachen in Einkaufszentren dienten allein der Förderung der Infrastruktur, und an wen dann Flächen vermietet werden sei Sache des Betreibers, nicht der Administration. Die Buchhändler kontern, Mittel der Stadt sollten nicht eingesetzt werden für Projekte, die nicht die lokale Wirtschaft fördern. Im übrigen seien sie, die unabhängigen Buchhändler, selbst Teil der lebendigen örtlichen Infrastruktur, und ihnen habe auch niemand Subventionen gegeben, als sie sich angesiedelt haben. Buchhändler Steve Bercu aus Austin: Wettbewerb ist gut, aber bitte mit gleichen Startbedingungen. ©LangendorfsDienst …
Mehr
Meldungen – 30. Jul. 2002
Reine Reste-Läden bieten zu wenig
Das belegt einmal mehr die Schließung des Schweizer Weltbild-Testladens Jokers in Winterthur, die das Börsenblatt meldet. Diese Erfahrungen haben schon viele andere vorher machen müssen: Ein reiner MA-Shop bietet den Kunden zu wenig Austausch und Impulse. Konsequenz: Weltbild wandelt sein Testobjekt in eine Weltbild-plus-Filiale um. Die hat mit der Katalogware und einem Anteil Neubücher mehr Abwechslung zu bieten. ©LangendorfsDienst …
Mehr
Meldungen – 30. Jul. 2002
Amazon (UK) will die Preise noch weiter drücken
Amazon.com hat weltweit im 2.Quartal den Umsatz um 21% auf 806 Mio $ und im 1. Halbjahr 2002 um ebenfalls 21% auf 1,7 Mrd $ gesteigert. Der operative Proforma-Gewinn lag im Q1 bei 26 Mio $ und im Halbjahr bei 50 Mio $. Die International Division, in der Großbritannien und Deutschland dominieren, steigerte den Umsatz im Q2 um 70% auf 219 Mio $, der operative Proforma-Verlust lag bei 10 Mio $ oder 5% vom Umsatz nach 23% im Vorjahr. Die Verluste stammen aus den jüngeren Amazon-Töchtern in Frankreich und Japan, während UK und Deutschland zusammen schon operativ schwarz schreiben sollen. Amazon wertet das als Beweis, dass das Geschäftsmodell ab einer gewissen Größe funktioniert. Das Wachstum führt der Online-Riese vor allem auf seine aggressive Preispolitik zurück, bei der aber immer noch eine Steigerung möglich ist: Amazon.co.uk will die Zahl der Titel, die er in Großbritannien mit 30% Rabatt anbietet, nochmals kräftig steigern. ©LangendorfsDienst …
Mehr
Meldungen – 30. Jul. 2002
Verschiedene Welten im vielleicht letzten Sommerschlussverkauf
beschreiben dieser Tage die Medien. Während die einen den Sturm auf die Geschäfte ausriefen, bestätigte sich für die anderen nur einmal mehr, dass die Zeiten der Prügelei am Wühltisch vorbei sind. Der HDE spricht von einem Traumstart und sah Menschentrauben vor der Tür. Wie auch immer: Die Absicht der im Buchhandel bekannten Justizministerin Herta Däubler-Gmelin, die Beschränkung von Sonderverkäufen zu lockern, könnte diesen SSV zum letzten machen. Zum letzten offiziellen jedenfalls, denn niemand wird Einzelhändler hindern können, künftig aus eigener Initiative Schlussverkaufswochen zu den gewohnten Terminen auszurufen. Der Buchhandel, der die Schlussverkäufe (weil auf Textilien etc. beschränkt) bisher immer nur als Trittbrettfahrer erlebt hatte (indem er von der erhöhten Frequenz mit profitierte), wird vermutlich künftig auch aktiv mitmischen können, denn wenn die Sortimentsbeschränkung aufgehoben ist, können Buchhändler nach Belieben mit MA-Aktionen strunzen. Räusper: Lächeln Sie nicht über die bis zu 80% Rabatt bei Textilien. Ähnliche Nachlässe gegenüber dem früher gebundenen Preis bieten Sie, genau betrachtet, bei manchem MA-Titel selbst, dabei ist aber Ihre Spanne eine andere als die 50 bis 60%, die der Textilhandel genießt. ©LangendorfsDienst …
Mehr
Wirtschaftsumfeld – 30. Jul. 2002
Vom Arbeitsmarkt kommt vorerst keine Hilfe für das Konsumklima,
befürchten Konjunkturexperten. Im Juli wird vielmehr ein weiterer Anstieg der Arbeitslosenzahl in die Nähe von 4,1 Millionen erwartet. Allerdings ist der Schock darüber geringer als vor einem Monat, denn anders als im Juni ist ein Anstieg der Arbeitslosenzahl im Juli statistisch ganz normal. ©LangendorfsDienst …
Mehr
Konsumklima – 30. Jul. 2002
Jetzt wird's aber doch ernst mit dem US-Konsumklima,
nachdem die Experten gerade erst das Warnsignal von der Universität Michigan (siehe nachfolgende Meldung) noch auf die leichte Schulter zu nehmen versuchten. Jetzt aber ist der Index Verbrauchervertrauen des Instituts Conference Board von 106,4 Punkten im Juni gleich auf 97,1 im Juli abgestürzt. Die Konjunkturbeobachter hatten einen weit weniger starken Rückgang erwartet. Im Mai hatte der Index noch bei 110.3 gestenden. Die überraschede Kehrwende der sonst so optimistischen Amerikaner spiegelt deren immensen Vertrauensverlust selbst gegenüber Großunternehmen wider und damit zugleich die Sorge vieler Arbeitnehmer und Aktionäre, finanziell künftig Abstriche machen zu müssen. Ein Klima, das für den Konsum, bisher tragende Säule der US-Konjunktur, nicht schlechter sein könnte. Die Börsen in USA und Europa reagierten gestern nachmittag schon empfindlich auf die Nachricht. …
Mehr